Radeln nach Arkadien 2021

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28.09. Epilog

Es wäre noch eine Tagesetappe gewesen, um an den südlichsten Punkt Griechenlands zu gelangen. Nachdem ich aber schon vor 3 Tagen nach dem Vergleich Fähre und Flugzeug (gleicher Preis, aber ersteres deutlich länger) angestellt und dann Flugpläne geprüft habe, war die Wahl heute oder 2.10.. Vom Wetter her hätte der spätere Termin gepasst, aber nach knapp 4 Wochen unterwegs habe ich schon eine gewisse Müdigkeit gespürt und mich für den früheren Termin entschieden. Also brachte mich nach dem Frühstück ein Taxi zum winzigen Flughafen und pünktlich ging es nach Düsseldorf los. Über Kroatien war es wolkenlos und ich konnte den Teil der Strecke von Dubrovnik über Split und Zadar bis Slowenien von oben betrachten. In Düsseldorf war nach dem Stop des Flugzeugs erstmal kein Personal da, um die Treppen heranzurollen, was der Pilot auch noch nicht erlebt hat. Jedenfalls kam nach dieser kleinen Verzögerung mein Rad als letztes am Sondergepäckschalter an, wo ich es gleich wieder fahrbereit gemacht habe. Nervig waren die Sperren an allen Türen, durch die mein Rad mit beiden Satteltaschen nicht passte. Immerhin waren an allen Bahnhöfen Rolltreppen und Aufzüge in Betrieb. Nach den vielen Stunden im Flieger und Zug mit Maske bin ich von Mainz zur letzten Etappe nochmal geradelt.

27.09.

Endlich wieder ein Hotel mit einem anständigen Frühstücksbuffet. So gestärkt begann ich am letzten Ruhetag dieser Reise einen ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt auf der Suche nach einem Karton für mein Fahrrad. Beim fünften Händler wurde ich fündig und bekam ein etwas ramponiertes Exemplar geschenkt. Auf dem Weg zurück zum Hotel habe ich Klebeband im Copyshop gekauft und dann gleich das Rad im Hotel eingepackt. Das sollte für den Flug morgen reichen. Den Nachmittag hab ich am Strand und im Meer verbracht und muss später nur noch die Radtaschen umpacken, da eine als Gepäck aufgegeben wird. Damit geht es morgen auf die letzte Etappe mit Taxi, Flug, Zug und einer kurzen Radfahrt nach Hause.

26.09.

Vor dem Start der Etappe stand der Besuch des antiken Olympia an. Das Rad parkte am Kassenhäuschen und passenderweise war der Eintritt am Wochenende des Denkmals frei. Um 8 Uhr war ich der erste Besucher des Tages und hatte die Anlage praktisch allein für mich. Schade, dass ich nicht vor 2.000 Jahren hier sein konnte. Nach 90 Minuten war ich durch und nach einem kurzen Frühstück im Dorf ging es auf dem Weg nach Kalamata. Nach gut 20km war das Meer in Sicht, schöne Aussichten gab es aber nicht. Dafür war die Straße super und als es wieder über Land ging, schob ein leichter Rückenwind. Nur die letzten 30km zogen sich zäh mit Gegenwind und einigen Schotterstraßen, die Komoot in die Route eingebaut hat. Ziemlich schlapp kam ich nach 115km im Hotel direkt am Strand an.

25.09.

Mit einem kleinen Umweg zum Supermarkt (Frühstück) geht die heutige Landtour über den Peloponnes los. 1500Hm und bis zu 37 Grad machen die Tour anstrengend. Entschädigt werde ich durch schöne einsame fruchtbare Täler und winzige Dörfer. Es ist zwar nicht ganz Arkadien (dafür müsste ich noch etwas weiter östlich und höher hinauf) aber so stelle ich es mir vor. Nach 90 km ist das antike Olympia erreicht und eine steile Auffahrt bringt mich zum Campingplatz, dessen Pool eine schöne Abkühlung bietet.

24.09.

Einen halben Tag Urlaub habe ich mir gegönnt, nach dem Start in Mesolongi bin ich nur knapp 4 Stunden am Golf von Patras geradelt. Zu Beginn gab es Frühstück auf dem Lidl Parkplatz, dann ging’s die Küste entlang bzw. um einen Hügel herum. Die schöne Brücke zwischen Andirrio und Rio ist leider der Autobahn vorbehalten, die Fähre war aber für Radfahrer kostenlos. Durch die Innenstadt von Patras zwischen Autos, Bussen und Mopeds war spannend, danach hat es sich beruhigt. Hinter Patras waren zwei Campingplätze angekündigt. Der erste hatte schon zu, der zweite war trotz spärlicher Belegung zum Glück noch offen. Eigentlich wollte ich noch im Meer baden, dann war es aber doch bequemer, beim ersten Bier nachmittags auf die Bucht zu schauen.

23.09.

Heute ging’s im Taxi los, da der 4km lange Tunnel unter der Meerenge zum Ambrakischen Golf für Radfahrer gesperrt ist. Auf der anderen Seite ging’s dann gleich gut los. Dem grünen Schild nach Patra folgend kam ich auf die Autobahn, die ich aber nach 2km wieder verlassen konnte. Nach 40km habe ich den Golf hinter mir gelassen und bin dann durch eine wunderbare einsame Gegend geradelt. Nach 100 km kann dann die brackige Bucht hinter Mesolongi in Sicht, nach 126km bin ich im Hotel angekommen. Auch die Bucht von Patras ist vor der Stadt sehr seicht, sodass es keinen Hafen gibt und die lebendige Stadtmitte mit schöner Fußgängerzone weg vom Meer ist.

22.09.

Vom Campingplatz gings erstmal zu einem der 3 Radläden in Igoumenitsa. Während der Kollege sich um die Bremsen gekümmert hat, habe ich am Meer gefrühstückt. Es war grenzwertig, wie ich durch Albanien bin, vorne der Hebel bis zum Anschlag und hinten die Beläge weg. Nun ist Öl nachgefüllt und neue Beläge drauf, ein Traum, die Abfahrten wieder bis zum Maximum auszufahren anstatt die Geschwindigkeit so zu drosseln, dass ein Bremsversagen nicht gravierende Folgen hat. Die Fahrt nach Preveza war ebenfalls traumhaft, eine super Strasse mit wenig Verkehr und Rückenwind, der die schon fast üblichen 1000Hm erleichtert hat. Es war ein schöner Mix aus Küste und Land, mit dem einzigen Nachteil, dass erst nach 75km sich Gelegenheit zur Rast bot, da die Dörfer immer abseits der Strasse lagen und im Gegensatz zu Albanien auch nicht alle 3km eine Tankstelle mit Café kam. Pech war nur, dass alle Campingplätze vor Preveza schon zu waren, sodass ich heute wieder mit einem Hotelzimmer mit Meerblick vorlieb nehmen muss.

21.09.

Ein Gewitter am Morgen hat den Aufbruch auf 9 Uhr verzögert. So blieb viel Zeit für das Frühstück im Hotel. Diesmal habe ich die Nebenstrecke aus Borsh heraus genommen, was sich aber schnell als Fehler herausstellte. Es war ein elender Schotterweg mit 10-12% Steigung, sodass ich fast eine Stunde lang schieben musste, bis ich oben an der Landstrasse auf 300m Höhe war. Die Berg- und Talfahrt hielt noch eine Weile an, sodass heute auch wieder über 1000Hm zusammenkamen. Saranda sah einigermassen belebt aus, besser als alles vorher in Albanien. In Butrint habe ich wieder 50m mit der Fähre zurückgelegt, dann kamen die letzten km zur Grenze nach Griechenland. Auf griechischer Seite war zuerst Corona Kontrolle inkl. Test (negativ). Ausserdem wurde ein PLF Dokument verlangt, das ich schnell online erzeugen konnte. Natürlich war nicht vorgesehen, dass die Einreise per Fahrrad erfolgt, also Auto angekreuzt und Fantasiekennzeichen eingegeben. Dann gings rein nach Hellas. Einen kurzen Abstecher am Fluss habe ich gemacht, um laut Schild ein antikes Theater anzusehen. Aus dem angegeben km wurden 2,5 bis zum verschlossenen Tor. Es war aber kein Problem, drüber zu steigen. Statt Ruinen gab es aber nur einen Hang unterhalb einer Mauer zu sehen. Der Rest war der Fantasie überlassen. Trotzdem war die Gegend am Fluss sehr hübsch. Schließlich ging’s zum Campingplatz in Igoumenitsa, wlan Passwort hat noch gestimmt.

20.09.

Heute bin ich schon kurz nach 7 Uhr losgefahren. In Orikum gab es Frühstück am Supermarkt, dann fing der Anstieg zur Passhöhe des Llogara Nationalparks an. Nach 3 Stunden war ich endlich oben und im Gegensatz zur gestrigen Wettervorhersage in Wolken auf 1000m Höhe. Also ging’s ohne schöne Aussicht in Serpentinen nach unten. Die Küste und die Dörfer gefallen mir hier sehr gut, nur die weiteren Anstiege machen die Fahrt beschwerlich. In Borsh biege ich ab zum Strand und muss feststellen, dass es den alten Campingplatz nicht mehr gibt und der neue geschlossen ist. Also nehme ich ein Hotelzimmer in Borsh, weil zum Weiterfahren die Kraft fehlt.

19.09.

Heute ist der zweite Ruhetag. Der Minimarkt hat sonntags ab 7:30 auf und bot alles, was ich zum Frühstück brauchte. Mittags gab es lecker Essen vom Grill, über dem sich auch Lämmer drehten. Nachmittags trieb ich eine Weile in der 24 Grad warmen Bucht von Vlore. Die restliche Zeit wurde mit Lesen verbracht.

18.09.

Die Nacht im Hotel war sehr erholsam und das Frühstücksbuffet war ok, es gab mehr Möglichkeiten als in den Supermärkten der letzten beiden Wochen. Frühmorgens gab es Gewitter und beim Start war alles nass. Die erste Stunde war zum vergessen, die Umfahrung der vierspurigen Straße führte über verschlammte Feldwege, die zum Schieben zwangen. Dann ging’s parallel zur Autobahn, bevor wieder Schotterwege im Nirgendwo kamen. Ich war echt froh, kurz vor Fier wieder auf Asphalt zu kommen. Ein kleiner Imbiss in Fier gab Kraft für die letzten 50km auf der alten Landstraße nach Vlore am Ionischen Meer. Dann ging’s noch 10 km die Küste runter bis zum Campingplatz. Das war heute echt hart mit 9 Stunden unterwegs für 130km.

17.09.

Kurz nach 7 Uhr gehts schon los Richtung Durres. Heute wartet ein Hotel auf mich, diesmal mit Meerblick. Es ist zunächst viel Verkehr auf der Landstrasse Richtung Durres und Tirana, aber alles flach. Als die Strasse zur Autobahn wird, muss ich runter auf Schotterwege. Das geht über 20km eher beschwerlich, aber sehr einsam. Dann hört das Stück Autobahn auf und ich schlängel mich an einem sehr langen Stau vorbei. Anstelle in das nördliche Zentrum von Durres gehts über einen Hügelkamm und schmale Strassen durch Vororte. Zwischendurch fallen sogar ein paar Regentropfen. Dann bin ich auf der Strasse, die hinter den Hotels entlangführt. Es sind bestimmt nochmal 10km bis ich südlich von Durres in Golem zum Hotel abbiege. Das Tagesziel ist vor 14 Uhr nach 88km erreicht. Kurioserweise ist gerade hier ein Wasserausfall, duschen kann ich erst nach einer Stunde. Auch hier ist vieles geschlossen, aber ich finde doch ein nettes Restaurant.

16.09.

200Hm gleich nach dem Frühstück muss man mögen. In Bar gibt es wieder höllischen Autoverkehr, erst nach dem letzten Anstieg nach dem Ort wird es ruhig. Nach 50km ist die Grenze zu Albanien erreicht. Bis Shkodra ist es ruhig, dann geht es flach auf der SH1 nach Lehze. Von da sind es nochmal 8km zum Strand bei Shengjin. Nach 105km bin ich wieder dort wie vor 2 Jahren. Hier ist ziemlich viel geschlossen, Tourismus liegt darnieder. Trotzdem finde ich leckres Abendessen und ein paar Kleinigkeiten in einem halbleeren Supermarkt, der dieses Jahr wohl nicht mehr befüllt wird.

15.09.

Der Weg nach Montenegro geht erst am Flughafen von Dubrovnik entlang und dann durch ein hübsches Tal. Die Kühle am Morgen ist schön. Von der Grenze zu Montenegro sieht man wieder das Meer. Diesmal fahre ich durch Herzeg Novi, der Verkehr ist echt übel. Dann geht am Strand entlang, wo man nur Fussgängern ausweichen muss. Die Fähre am Eingang zur Bucht von Kotor ignoriere ich diesmal, die Fleissaufgabe heute ist die Umrundung der Bucht bis Kotor. Das ist zwar ganz nett, hätte ich mir aber schenken können. Noch nicht einmal ein einladend aussehendes Restaurant in Kotor, so bleibt es bei einem Imbiss vor dem Supermarkt. Dann gehts 200m rauf, um auf die Strasse nach Süden zu stossen. Dort ist wieder viel Verkehr bis Budva. Die Steigung davor und den engen Tunnel hätte ich fast vergessen. Das Autocamp in Budva sieht hässlich aus, also hänge ich noch ein paar km und Hm dran, um auf demselben Platz wie vor 2 Jahren zu übernachten. WLan Kennwort ist unverändert, ich wähle nur ein anderes Restaurant.

14.09.

Heute habe ich kein Navi gebraucht, es ging nur auf der D8 in Richtung Dubrovnik. Der Verkehr ging sogar und die Fahrer waren eher vorsichtig. Zuerst ging es über das Neretvatal den Berg hoch und dann wieder entlang der Küste. Dabei ging es auch ca. 8km durch Bosnien Herzegowina mit Grenzkontrolle bei Ein- und Ausreise ohne Wartezeit. Neum ist die Hafenstadt dort. Kroatien baut aber an einer Brücke, um den Korridor zu umgehen. Nach Dubrovnik bin ich diesmal nicht rein, sondern der D8 obenherum gefolgt. Bei 40 Grad am mittag ging es 150m rauf. 10km später gab es ein leckeres Mittagessen, sogar mit Schokokuchen zum Nachtisch. In Plat ist der letzte Campingplatz vor der Grenze zu Montenegro, nun sitze ich vor dem Zelt mit Blick aufs Meer, in dem ich mich schon abgekühlt (22 Grad) habe.

13.09.

Eine schöne Etappe liegt hinter mir. Von Omis bis Ploce ging es immer der Küste lang mit schönen Dörfern und Buchten. Ok, es waren wieder 900Hm rauf und runter, aber diesmal harmonischer. Nur die bis zu 38 Grad haben es anstrengend gemacht. Unterwegs hab ich mir gedacht, auch mal zu segeln, es gibt schon coole Boote. In Ploce hab ich die Alternative Fähre und Halbinsel gegen D8 und BIH abgewogen, weniger km und Hm haben den Ausschlag gegeben, der Neretva ins Land zu folgen. Den ersten Campingplatz hab ich verpasst, den zweiten in Opuzen gabs nicht. Also wieder 2km zurück, das Schild war tatsächlich kaum zu sehen und auf der Wiese steht kein einziger Camper, fantastisch.

12.09.

Die Route, die Komoot ausgesucht hat, lag mir überhaupt nicht. Statt in Küstennähe zu bleiben ging es durchs Hinterland Richtung Trogir. Ständige Hügel und etwas Gegenwind haben schon früh an den Kräften gezehrt. Nach über 2,5 Stunden war das Elend zuende und der Blick lag frei auf Trogir. Immerhin war die Abfahrt bis ins Zentrum gut zu fahren. Nach Trogir ging es durch eine recht hässliche Gegend am Wasser nach Split. Auch hier hat Komoot die kleinsten Strässchen der Aussenbezirke mit ordentlich Steigung gewählt. Erst südlich von Split war es an der Küste schöner mit Stränden und Marinas. Obwohl ich eigentlich ein Stück weiter kommen wollte, bin ich in Omis nach 87km auf einen Campingplatz gefahren und gleich im Meer baden gegangen. Restaurants und Supermarkt sind in direkter Nähe, da gehts noch hin.

11.09.

Erholt geht es früh los, da ich unterwegs frühstücken muss. Der zweite Supermarkt hat ein besseres Sortiment als der gestern. Gestärkt geht es weiter Richtung Sibenik, wo ich tatsächlich auch vor zwei Jahren war. Die Fahrt über Land war ziemlich heiss. Gegen Ende kommt der Krka Nationalpark mit dem Wasserfall aus Winnetou. Leider ist er von der Strasse aus nicht zu sehen, dann geht es nochmal 150 Hm den Hügel rauf. In Sibenik war weniger los als damals, am Ortsausgang kehre ich bei McD ein. Das ist tatsächlich weniger fettig als mein Abendessen im Restaurant gestern. Danach sind es nochmal 5km zum Camp Klaus in Brodarica, ein Hinterhof mit ein paar Olivenbäumen. Zum Hafen und Badestegen sind es 200m, ich hab mir das aber nur angeschaut und bin nicht ins Wasser. Gegenüber ist die kleine bebaute Insel Krapanj. 122km standen heute auf dem Zähler.

10.09.

Heute ist der erste Ruhetag. Trotzdem musste ich zweimal aufs Rad, da um den Campingplatz nichts ist. Morgens gings 6km zum Supermarkt für Frühstück und Snacks, heute Abend 3km zum Imbiss. Zwischendrin war Lesen und Baden angesagt. Das Wasser in der Bucht hat laut Uhr nur 21 Grad, macht aber nichts in der Sonne.

09.09.

Es gibt kaum etwas angenehmeres, als nach 115km auf dem Rad ins Meer zu springen. Die heutige Strecke führte die Landstrasse am Meer nach Süden, bis Prizna schon zum dritten Mal. So wusste ich bereits um die elende Steigung auf 350m. Danach ging es leicht wellig nach unten. Diesmal habe ich die Fähre nach Pag nicht genommen, sondern bin auf der Hauptstrasse geblieben. Zum Glück bin ich im ersten Restaurant mittags eingekehrt, danach wurde es sehr einsam. Kurz vor Starigrad häuften sich die Campingplätze, meine Wahl fiel auf einen kleinen Platz mit Meerblick für mein Zelt.

08.09.

Von Kocevje ging es weiter auf der 106 in Richtung kroatischer Grenze, heute mit deutlich weniger Verkehr. Die Abfahrt zur Grenze ist super, man kann problemlos rollen lassen. An der Grenze wurde der CovPass gecheckt, das Formular war völlig sinnlos. Nun ging es wieder schön den Berg hinauf, erst auf der Landstrasse und ab Lokve auf einer Nebenstrecke, die ich bereits kannte. Das letzte Stück Waldweg war immer noch entweder zu schlecht oder zu steil zum Fahren, d.h. viele der Hiöhenmeter bis auf 900m hab ich wieder geschoben. Das Meer zu sehen war aber oben eine schöne Belohnung. Runter hab ich die Bremsen arg strapaziert, der Weg und die Serpentinen sind viel zu eng für eine schnelle Fahrt. Erst auf den Strassen Richtung Novi Vinograd ging es schnell. Dort habe ich gegessen und ein paar Einkäufe getätigt. Schliesslich kamen weitere 15km zum Campingplatz. Der Wind hat aufgefrischt und die hügelige Strasse haben nochmal Kraft gekostet. Dafür gab es nach 100km einen Sonnenuntergang am Strand.

07.09.

Ich habe auf die Morgensonne gewartet, um mein Zelt in der Wärme abzubauen. Gleichzeitig lud auch noch die Powerbank. Die Strecke nach Ljubljana war bis auf ein unfahrbares Steilstück durch den Wald sehr gut. Dann ging es mitten durch die Stadt und auf der gleichen Strecke wie vor 2 Jahren wieder hinaus. Ich bin erstmal grob der D160 gefolgt, bis ich wieder in ein schönes Tal geleitet wurde. Diesmal ging es direkt über einige Serpentinen zum Schloss Grad Turjak hoch, während beim letzten Mal ich es nur hinter mir gesehen habe. Dann ging es auf der Bundesstrasse weiter, nicht schön bei einigem Verkehr ohne Seitenstreifen. Erst 15km vor Kocevje gab es einen Radweg. Ich musste dorthin, weil es auf dem Weg zur Grenze keine anderen Campingplätze gibt und ich die 30km mehr nicht mehr fahren wollte. Dieser winzige Platz war der erste, bei dem mein Impfzertifikat gescannt wurde. Es gab dort bei meiner Ankunft genau einen Wohnwagen (ok, nach dem Einkauf sind noch 2 Zelte hinzugekommen).

06.09.

Da die Fahrt eigentlich in Villach beginnen sollte, hatte ich kein Problem damit, den Zug um 8:12 in Salzburg zu nehmen. Da ich schon um 6:30 aufgestanden bin, hat die Zeit noch ganz locker für ein Frühstück im Bahnhof gereicht. Die Gegend bis Villach sieht im Sonnenschein sehr nett aus, wäre auch schön zu radeln gewesen. Leider haben die Steckdosen im Zug nicht funktioniert, so blieb die Powerbank leer. Nach einem Spaziergang durch die Villacher Altstadt ging es auf dem Rad Richtung Slowenien. Das Navi hat mich aber so steil den Wald hochgeschickt, dass es nur mit Schieben auf dem Schotter möglich gewesen wäre. Also hab ich 200 mühsame Höhenmeter aufgegeben und bin zur Bundesstrasse den Wurzenpass hoch. Auf dem Schild stehen tatsächlich 18% Steigung. Zum Glück nicht durchgängig, aber ab ca. 3,5km ging es nur noch im Wiegetritt im kleinsten Gang hoch. Übel sind die Mopeds, eine Pest wie im Taunus. Nach dem Bunkermuseum gab es nochmal zwei kleine Anstiege, dann war es bei 1073m geschafft. Das war ein echt harter Anstieg, ein Autofahrer hat oben zu recht applaudiert. Runter ist ein Traum (Strasse deutlich besser) und dann ab Kranskja Gora ein super Radweg entlang der Save. In Bled habe ich ausgiebig bei McD Kalorien nachgetankt, alle Geräte etwas geladen, dann bei Lidl Getränke und Snacks geholt und schliesslich 2km weiter zum Campingplatz am Fluss gerollt. River Camping Bled ist der beste Platz bisher.

05.09.

Das Zelt war klatschnass vom Tau beim einpacken. Mit Armlingen ging es in den sonnigen Morgen. Auf das ständige Auf und Ab hatte ich keine Lust mehr, also ging es direkt auf der B299 weiter. Nur wenn Radwege oder eine Abkürzung über Nebenstraßen günstig waren, ging es raus aus dem Sonntagsverkehr. In Mühldorf am Inn wurde beim Italiener zu Mittag pausiert. Da das Essen eine Weile auf sich warten ließ, hab ich in den Fahrplan geschaut und mir einen Bummelzug für 75km nach Freilassing statt Nachtisch gegönnt. Das Auftauchen der Berge habe ich leider nur aus dem Zugfenster erlebt. Die letzten 9km über die Grenze zum Campingplatz waren zum Abschluss leicht. Abendverpflegung gab es am Sonntag nur bei der Tankstelle. So standen am Ende 66km auf dem Tageszähler (das Essenholen geht nicht in die Wertung ein).

04.09.

Immerhin war morgens gleich Sonne, um die Temperatur rasch in den zweistelligen Bereich zu bringen. Die ersten 8km waren auf der Ironman Strecke von Roth, hab mich aber nicht erinnert an den Anstieg zur Wasserscheide. Dann ging es eine Weile durchs Altmühltal, fand ich aber nicht so hübsch wie Erf oder Tauber. Irgendwann kam dann der Limes Radweg, der durch ziemliche Einsamkeit führte (kein 4G). Vor Neustadt wurde die Donau überquert, eingekehrt zur Mittagspause (darf es noch ein Verdauungsschnaps sein, fragte der Wirt zuvorkommend) und dann bin ich die meiste Zeit auf der B299 nach Landshut gefahren, um mir ein paar sinnlose Steigungen zu ersparen. Nach Fahrt durch die komplette Stadt war der Campingplatz an der Isarspitze Tagesziel nach 130km.


03.09.

Morgens war der Campingplatz in Nebel gehüllt bei frischen 5 Grad. Also ging’s ohne Frühstück mit Arm- und Beinlingen los. Der Bäcker im nächsten Dorf auf der Strecke hatte sehr leckere Stückchen und Cappucino, nur die Himbeersahnetörtchen hab ich mir verkniffen. Die Sonne gewann dann auch Oberhand. Nach zwei Anstiegen war ich an der Tauber mit einem erstklassigen Radweg. Rothenburg hab ich von unten gesehen, die Altstadt aber vermieden. Weiter ging es über immer noch traumhafte Radwege nach Ansbach. Dort hab ich gleich ordentlich Salat und Pasta gegessen. In Heideck war nach 135km der Campingplatz Ziel für heute. Der kommt ganz ohne Rezeption aus, man muss tatsächlich den Platzwart anklingeln. Ungeduscht bin ich dann nochmal zum Supermarkt, sonst wär Abendessen wieder schwer gewesen.

02.09.

Aufgrund einer kleinen Unpässlichkeit der Lokführer und der guten Wettervorhersage geht es erstmal per Rad durch Deutschland Richtung Salzburg. Abfahrt war kurz nach 8 Uhr, zunächst auf bekannten Wegen Richtung Dieburg. Hinter Gross-Umstadt hat Komoot eine kleine Odenwald Querung ausgesucht, die teilweise Single Trail Charakter hatte und für ein Trekkingbike mit knapp 17kg Ladung bergab mit Vorsicht zu befahren war. Schneller als erwartet war der Main in Bayern erreicht. Später wurde der Erf gefolgt (ich hasse Radwege, die im Gegensatz zur benachbarten Straße ständig bergauf und bergab gehen. Schließlich übernahm die Tauber die Wegführung. Nach 150km in Bad Mergetheim wurde der nächstgelegene Campingplatz angesteuert. Immerhin gab es dort eine heisse Dusche, ansonsten gab es nichts. Der nächste Biergarten war 3km weg.