Ujung Kulon Nationalpark, Java, Indonesia
Geografie und Bedeutung
Im Südwesten Javas liegt der Nationalpark Ujung Kulon. Der Nationalpark umfasst die gleichnamige Halbinsel, die vorgelagerte Insel Panaitan und weitere kleinere benachbarte Inseln sowie die Inselgruppe um den Vulkan Krakatau ca. 70 km nördlich. Bekannt ist der Nationalpark durch die nur dort vorkommenden ca. 50 Java-Nashörner sowie einer weiteren grossen Vielfalt an für Java typischen Tieren.
Reisen
August 1988
Bootsfahrt von Taman Jaya nach Handeuleum und 2 Tage Aufenthalt. Flußfahrt und Marsch zum Air Terjun. Übernachtung im Beobachtungsturm auf der Lichtung.
Juli 1990
Wanderung von Taman Jaya über Karang Ranjang und Cibunar nach Cidaon. Bootsfahrt von Peucang nach Cigenter. Rückkehr über Handeuleum nach Taman Jaya. Insgesamt 6 Tage Aufenthalt.
Juli 1999
Wanderung von Taman Jaya über Kalejetan, Cibunar, Cidaon nach Cibom. Bootsfahrt von Cidaon nach Handeuleum. Flußfahrt und Marsch zum Air Terjun. Rückkehr über Handeuleum nach Taman Jaya. Insgesamt 7 Tage Aufenthalt.
Mai 2002
Wanderung von Taman Jaya über Kalejetan, Cibunar, Cidaon, Cibom, Ciramea, Tanjung Layar, Peucang, Citelang, per Boot nach Cigenter, Flußfahrt und Marsch zum Air Terjun. Rückkehr über Handeuleum nach Taman Jaya. Insgesamt 12 Tage Aufenthalt.
Mai 2004
Bootsfahrt von Taman Jaya nach Cigenter, Flußfahrt und Marsch zum Air Terjun und Absetzen in Citelang. Wanderung von Citalan über Nyawaan, Cidaon, Cibom, Tanjung Layar, Ciramea, Sanghiang Sirah, Cibunar, Karang Ranjang und Kalejetan nach Taman Jaya. Insgesamt 12 Tage Aufenthalt.
August 2006
Bootsfahrt von Carita zum Anak Krakatau. Bootsfahrt von Taman Jaya nach Cigenter, Flußfahrt und Marsch zum Air Terjun sowie Absetzen in Citelang. Wanderung von Citelang über Nyawaan nach Cidaon und Peucang. Dann Cibom, Tanjung Layar, Ciramea, Cibom, Cidaon und Cibunar. Cikeusik, Karang Ranjang, Kalejetan und Cegog nach Taman Jaya. Insgesamt 14 Tage Aufenthalt.
Juni 2009
Bootsfahrt von Taman Jaya nach Cigenter, Flußfahrt und Absetzen in Citelang. Wanderung von Citelang über Nyawaan nach Cidaon und Peucang. Weiterfahrt nach Panaitan. Dort Besteigung des Gunung Raksa, Umrundung der Südspitze Karang Jajar sowie Wanderung zum Fluss. Rückfahrt nach Cidaon und Wanderung zum Tanjung Layar. Rückweg über Cibom, Cidaon, Cibunar und Karang Ranjang nach Taman Jaya. Insgesamt 12 Tage Aufenthalt.
August 2014
Wanderung von Taman Jaya über Karang Ranjang, Cibunar, Sanghiang Sirah nach Peucang und zurück. Insgesamt 7 Tage Aufenthalt.
Anfahrt und Organisation
Ausgangspunkt für Touren ist die Stadt Labuan an der Sunda-Straße. Aus Jakarta fahren in kurzen Abständen Busse vom Terminal Kalideres nach Labuan. Die Fahrt dauert trotz der geringen Entfernung von 120 km bis zu 4 Stunden, da an fast jeder Ecke gehalten wird. Alternativ bietet sich der Weg über Cilegon bzw. Merak an. Von Merak aus muß man mit dem Bemo nach Cilegon und dort in einen Kleinbus umsteigen, der dann die Küstenstraße entlang des Meeres (Sundastrasse) fährt. Ein (klimatisiertes) Taxi vom Flughafen nach Labuan ist deutlich teurer, bietet aber das Optimum nach mind. 14 Stunden Flug.
In Labuan befindet sich ein grosses Büro der Parkverwaltung (Jl. Perintis Kemerdekaan 51, www.ujungkulon.org, schon etwas außerhalb an der Hauptstrasse rechts in Richtung Carita), in dem man Informationen über den Park erhalten kann und die Zutrittsgenehmigung für den Park erteilt wird (ca. 9€ Mo.-Fr., 13€ Sa. und So.). Außerdem kann hier ein Zimmer in den Gästehäusern auf Handeuleum und Peucang reserviert werden. Möglich sind Wandertouren (mit Führer) oder Ausflüge von den Inseln Handeuleum und Peucang, d.h. die An- und Abfahrt erfolgt per Boot. Auch eine Kombination ist möglich, d.h. daß man durch den Park wandert und sich auf Peucang bzw. Handeuleum abholen läßt. Schließlich kann man auf eine Mitfahrgelegenheit von einer der beiden Inseln hoffen (hier ist Verhandlungsgeschick mit dem jeweiligen Kapitän eines vorbeikommenden Bootes gefragt). In Jakarta und Labuan bzw. den umliegenden Hotels in Carita werden auch Touren für 2-4 Tage angeboten. Diese beinhalten meistens eine Bootsfahrt von Labuan aus. Die Überfahrt dauert bis zu 7 Stunden und kann bei Wind sehr unangenehm sein. Der Preis für eine Tour ab Labuan kann übrigens einige hundert US-Dollar betragen …
Bei einer individuellen Anreise fährt man von Labuan weiter mit dem Kleinbus nach Taman Jaya. Die Busse fahren nur vormittags direkt nach Taman Jaya (4-5 Stunden), später ist schon in Sumur Endstation (ca. 3 Stunden). Das letzte Stück von ca. 20 km nach Taman Jaya wird dann auf dem Sozius eines Motorrads zurückgelegt. In Taman Jaya befindet sich ein weiteres Büro der Parkverwaltung sowie ein Gästehaus. Falls man eine Wandertour unternehmen will, bekommt man hier einen Führer für die Tour (falls man mit mehreren Personen unterwegs ist, auch Koch und Träger) und kann in einem kleinen Laden die Vorräte (auch für den Führer) ergänzen. Da die Auswahl an Fertiggerichten und Konserven sehr eingeschränkt ist (Instantnudeln verschiedener Geschmacksrichtungen, Corned Beef und Ölsardinen), sollte man das meiste schon von Zuhause bzw. aus Jakarta oder Labuan mitbringen. Wenn man nur einen Aufenthalt auf Handeuleum geplant hat, muß man dorthin auch seine eigenen Vorräte (inkl. Trinkwasser) mitnehmen. Ein Restaurant gibt es nur auf Peucang, was nicht immer in Betrieb ist. Die Überfahrt nach Handeuleum dauert ca. eine Stunde, nach Peucang ca. drei Stunden. Ein Boot kann man in Taman Jaya chartern, auch um eine Abholung von Peucang oder Handeuleum zu vereinbaren. Das kostet dann ca. 200€ (natürlich sollte man das Geld in Landeswährung dabeihaben). Vor einer Wanderung ist zu beachten, dass sich von Jahr zu Jahr (oder schneller) die Gegebenheiten im Park ändern können. Rangerposten und Unterstände entstehen (und zerfallen), Wege werden unpassierbar (und werden geräumt), Transportmöglichkeiten sind vorhanden (oder fehlen zeitweise). Daher ist es wichtig, vor Ort alle Informationsmöglichkeiten (Einheimische, rückkehrende Touristen, Parkverwaltung) für die Feinplanung zu nutzen (je frischer und näher desto besser).
Südküste
Das erste Ziel der Wanderung von Taman Jaya aus ist Karang Ranjang an der Südküste. Hierfür gibt es zwei Varianten. Beide führen an den letzten Reisfeldern und Anpflanzungen vorbei und durch das Dorf Cikawung. Auf der kürzen Strecke direkt nach Karang Ranjang geht es auf einem sehr wackligen Steg (früher musste man ein Stück durch das Meer bei Ebbe waten) über eine Flußmündung. Nach einem Stück durch Mangroven taucht man in den an dieser Stelle eher lichten Dschungel ein. Da dieser Weg recht häufig begangen wird, ist er ganz bequem zu durchlaufen. Lediglich einige Bachüberquerungen auf morschen Stämmen stellen eine gewisse Herausforderung an den Gleichgewichtssinn dar.
Die längere Strecke führt durch den Dschungel nach Kalejetan. Immer wieder sind Bäche zu überqueren (etwa 10) und gegen Ende des ersten Abschnitts kommt man auch am Fluß Cikalejetan vorbei. Kurz vor Kalejetan gelangt man auf eine Lichtung, an dessen Ende sich ein nicht immer besetzter Rangerposten befindet. Die Wellen schlagen an einer breiten Klippenformation auf. Entlang der Mündung des Cikalejetan bieten sich interessante Möglichkeiten, die Umgebung und Tierwelt zu beobachten. Schlangen und Warane sind dort häufig anzutreffen. Danach geht es zuerst am Strand und dann im Dschungel weiter nach Karang Ranjang. Da man sich recht nah an der Küste bewegt, ist der Wald auch hier nicht besonders dicht. An einer Stelle hat man einen tollen Blick auf einen tiefen Einschnitt der Klippen (snoring cove).
In Karang Ranjang befindet sich ein öfter besetzter Rangerposten. Der breite Sandstrand bietet die Möglichkeit zur Abkühlung im Meer. Allerdings ist es aufgrund der starken Strömung und Wellengang sehr gefährlich, sich weiter als bis zu den Knien in das Wasser zu begeben. Mit viel Glück sieht man an den Stränden der Süd- und Westküste grosse grüne Meeresschildkröten. Die Ranger zeigen gerne Fußspuren von Nashörnern, die sich gelegentlich (d.h. alle paar Wochen) in der Nähe aufhalten. Auch auf dem letzten Abschnitt des Weges von Kalejetan sind viele Spuren zu sehen. An dieser Stelle sei bemerkt, daß die Wahrscheinlichkeit, ein Nashorn zu sehen, sehr gering ist. Falls man auf der längeren Strecke gekommen ist, sollte man hier übernachten, da es hier einen ordentlichen Brunnen gibt.
Als dritte Alternative für den Weg nach Karang Ranjang kommt noch ein Marsch über die Gunung Honje Hügel zum südöstlichen Ende des Parks zum Dorf Cegog und von dort aus an der Südküste entlang über das Kap Sodong nach Kalejetan in Betracht.
Weiter geht es in Richtung Cibandawoh. Entweder geht man am Strand entlang oder durch den Urwald. Letzter ist natürlich zu empfehlen, da dort die Wahrscheinlichkeit größer ist, Tiere wie z.B. Affen zu sehen. Vor der von Karang Ranjang aus zu sehenden Landzunge mit dem Kap Tereleng führen beide Wege wieder zusammen. Nach einem weiteren Stück durch den Dschungel kommt man bei Cibandawoh wieder am Strand heraus. Hier gibt es auch einen Wellblechunterstand (aufgrund der schnellen Vergänglichkeit von Wellblech in diesen Breitengraden sollte man die Verfügbarkeit vorher erfragen), aber das naheliegende Wasserloch sieht nicht besonders einladend aus. Aus diesem Grund ist es für eine Übernachtung nicht besonders geeignet. Falls man aber nicht soviel Zeit für eine Wanderung eingeplant hat, kann man hier nach Karang Ranjang zurückkehren und über den anderen Weg nach Taman Jaya wandern.
Der nächste Abschnitt nach Citadahan führt weiter am Strand entlang. Aufgrund der Sonne und des tiefen Sandes, bei dem man streckenweise bis zu 10 cm bei jedem Schritt einsinkt (hintereinander in den Fußspuren gehen, falls die Schrittlänge einigermaßen paßt), ist dieser Weg sehr beschwerlich. Seevögeln, Wildschweine und Warane sind zu sehen. Da die Nashörner ihren Salzbedarf am Meer decken, ist vereinzelt auch eine Nashornspur am Strand zu sehen. Hier kann man besonders gut feststellen, daß die Nashörner die Hinterbeine auf exakt dieselbe Stelle wie die Vorderbeine setzen. Außerdem werden die Füße mittig aufgesetzt, d.h. man sieht nur eine gerade Linie von Abdrücken. So kommen die Tiere offenbar viel besser im Wald voran. In Cikeusik mündet ein Fluß mit einer breiten Lagune ins Meer. Eine Rastmöglichkeit besteht am westlichen Ende in einem dichten Ufergebüsch, ggf. existiert auch ein mit Palmwedeln gedeckter Unterstand. Cikeusik markiert etwa die Hälfte der Strecke am Strand. Während einer Rast kann man wieder viele Vögel am Waldrand und Ufer beobachten.
Die Wanderung am Strand endet in Citadahan. Citadahan ist meines Erachtens der schönste Ort an der Südküste. Die Flußmündung kann je nach Jahreszeit durch eine Sanddüne vom Meer getrennt sein. Die Südspitze Javas mit dem Hügel Gunung Payung ist deutlich zu sehen. Die Wellen donnern auf einen breiten Sandstrand. Mit etwas Geduld lassen sich Warane bei der Futtersuche im Wasser oder am Ufer beobachten.
Der letzte Weg an der Südküste geht nach Cibunar. Dieser ist auf andere Art beschwerlich. Ein kurzes Stück geht über steile Klippen und große Felsbrocken. Dann bewegt man sich dicht oberhalb der Klippen durch dickes, mit vielen Stacheln bewehrtes Unterholz, das nur sehr wenig Kopffreiheit läßt. Später kommen immer wieder Abschnitte mit Wiesen dazu, die von der herüberfliegenden Gischt der Brandung benetzt werden. Gegen Abend halten sich hier gelegentlich Banteng Rinder und Rotwild auf. Auch Pfauen kann man sehen. Bei Cibunar mündet der gleichnamige Fluß in das Meer. Dieser bietet eine ausgezeichnete Bademöglichkeit. Man kann im Fluß in der Gezeitenzone auch einige hundert Meter aufwärts schwimmen und hat von da aus einen tollen Blick auf die Ufervegetation. Im Fluss gibt es Schildkröten und Krokodile. Der Rangerposten ist nur selten besetzt. Auf den Wiesen bzw. am Fluß bieten sich auch wieder Möglichkeiten zur Tierbeobachtung. Ein sehr schöner Ort am Fluß kann über den Weg nach Cidaon (ca. 500 m nach Beginn des Dschungelpfads geht es runter zum Fluß) erreicht werden.
Von Cibunar aus gibt es zwei Möglichkeiten, den Weg fortzusetzen. Die größte Herausforderung stellt der Marsch über den Gunung Payung nach Sanghiang Sirah an die Westküste und von da aus über Ciramea zum Leuchtturm Tanjung Layar dar. Der zweite Weg führt durch den Dschungel nach Cidaon an der Nordküste.
Westküste
Auf dem Weg nach Sanghiang Sirah wird die Spitze des Gunung Payung überquert (immerhin 480m hoch). Es ist im wesentlichen ein langer Anstieg, ein längerer Gang über den Kamm und ein steiler Abstieg. Durch den dichten Wald (im oberen Teil sind die Bäume wegen der vielen Wolken, die hier hängen bleiben, bemoost) findet man leider nur selten einen Punkt, von dem aus man einen Blick auf die Umgebung werfen kann. Sanghiang Sirah ist eine steile Felswand mit zwei Höhlen, die ein islamisches Heiligtum darstellen (von hier aus ist 1500 Prinz Tajimalala nach Mekka gegangen, um den Islam nach Indonesien zu bringen). Die Nachmittagssonne erzeugt eine ungeheure Hitze, die durch den steinigen Strand noch verstärkt wird. In der einen Höhle ist ein Wasserbassin, das auch für profane Zwecke genutzt wird, in der anderen grossen Höhle ist ein Altar mit für den Laien unscheinbaren Objekten aufgebaut. Ansonsten wird die Höhle intensiv von Schwalben (die Nester sind eine teure Delikatesse) und Fledermäusen genutzt. Wilde Klippen und Steinbögen an der Landspitze sehen toll aus. Es gibt keinen Unterstand in Sanghiang Sirah, lediglich eine Nische im Felsen bietet etwaigen Regenschutz nachts. Pilgergruppen bauen bei Bedarf auf der Wiese vor der Wand einen mit Plastikplanen überdeckten Unterstand auf.
Auf dem Weitermarsch nach Ciramea sind nochmal zwei ordentliche Hügel zu überqueren, bevor man an einem Strand aus grossen Kieselsteinen wieder auf das Meer trifft. Der Rest des Weges nach Ciramea folgt der Küste und nutzt, wo immer möglich, den Strand. In Ciramea gibt es auch eine Schutzhütte zum Übernachten. Der Strand ist recht breit und lang und die Wellen brechen sich schon 20-30 m vorher. Von dort aus hat man auch einen sehr guten Blick auf die Südspitze Sanghiang Sirah und die Hügelkette um den Gungung Payung. Von Ciramea aus gibt es noch einen Pfad durch den Wald direkt nach Cibom, der nicht ganz so anstrengend ist, wie der Weg am Strand und über ein steilen Hügel zum Leuchtturm Tanjung Layar.
Von Cibom bis zum westlichsten Punkt Javas führt ein bereits vor ca. 100 Jahren von Niederländern angelegter breiter Weg. Die Ruinen des alten Leuchtturms sind noch recht gut erhalten, allerdings ist vom ersten, steinernen Leuchtturm nur noch das Fundament vorhanden und der eiserne Nachfolger ist schon arg vom Rost zerfressen. Der in Betrieb befindliche Leuchtturm befindet sich ein Stück vorher am Weg. Die Mannschaft (ca. 6 Personen), die alle 4 Monate ausgewechselt wird, freut sich über Besucher. Vom alten Leuchtturm aus hat man einen tollen Blick auf die Sunda-Straße (Sumatra ist an der Stelle aber über 100 km entfernt) mit der Insel Panaitan und dem Krakatau. Außerdem überblickt man die Insel Peucang und die Nordküste Ujung Kulons. Mit etwas Glück sieht man Affen, die sich auf den Ruinen des Leuchtturms tummeln.
Nordküste
Der zweite Weg führt durch den Dschungel nach Cidaon an der Nordküste. Ein längerer Anstieg macht den Weg ebenfalls beschwerlich. Unterwegs hat man am Anfang der Strecke einen tollen Blick auf den Cibunar-Fluß. Bei Cidaon gibt es eine große Lichtung, auf der Banteng Rinder, Rotwild und Pfauen zu beobachten sind. Es gibt einen hölzernen Beobachtungsturm sowie einen Unterstand. Durch eine Meerenge von ca. 700 m getrennt, liegt die Insel Peucang gegenüber von Cidaon. Normalerweise wird man von Peucang aus bemerkt, wenn man ruft und die Signalfahne am Anlegesteg hisst. Man kann auch herüberschwimmen und dann das Gepäck abholen lassen (das sorgt für einiges Aufsehen …).
Westlich geht der Weg in Ufernähe weiter nach Cibom, wo es eine sehr schön angelegte Schutzhütte am Strand gibt. Allerdings weht in Cibom meistens ein starker Wind, der besonders nachts sehr lästig sein kann. Hier befindet sich ebenfalls die Bootsanlegestelle für die Versorgung des Leuchtturms Tanjung Layar.
Auf Peucang gibt es z.T. komfortable Unterkunftsmöglichkeiten (mit Klimaanlage zu US$ 80 je Nacht, ohne 30-50, und sollten vorher reserviert werden, da es nur etwa ein Dutzend Zimmer gibt) und ein Restaurant. Falls man aber keinen Wert auf Luxus legt, bekommt man auf besondere Anfrage auch einen Platz im Gemeinschaftshaus. Die Insel ist sehr einladend zum Baden und Schnorcheln. Es gibt auch einen lohnenswerten Pfad zur Nordspitze Karang Copong mit schönen Felsen und Klippen. Von dort aus hat man auch einen Blick auf Tanjung Layar und sieht die Schutzhütte von Cibom sowie die ca. 8 km entfernte Insel Panaitan. Unterwegs kommt man an eindrucksvollen Bäumen vorbei. Auf der Insel selbst sind viele Rehe, Hirsche, Wildschweine, Affen und Warane. Durch den häufigen Kontakt zum Menschen sind sie nicht scheu (vor allem die Affen und Hirsche sind recht aufdringlich).
Von Cidaon geht es erstmal am Strand weiter nach Norden. Nach einigen hundert Metern beginnt ein Pfad im Wald, der nach Citerjun führt. Dort fließt ein Bach über eine Korallenformation ins Meer. Dies sieht man im weiteren Verlauf noch häufiger. Allerdings wird nach Citerjun der Pfad sehr schlecht bzw. ist stellenweise garnicht vorhanden und man kommt nur sehr schwer voran. Das verbessert sich erst auf halbem Weg nach Nyawaan. Dort befindet sich eine Schutzhütte, die aber aufgrund des kaputten Brunnens aufgegeben wurde. Besser ist es, schon 3 km vorher am Bach Cimayang zu campen. Die Bucht ist sehr felsig und bei Ebbe sind sehr viele Seevögel unterwegs, die zwischen den Steinen im flachen Wasser nach Beute suchen. Von Nyawaan geht es in Küstennähe weiter über Nyiur in Richtung Kap Alang-Alang. Kurz vor der Nordspitze Ujung Kulons geht der Weg aber wieder durch den Wald, den man erst wieder kurz vor Jamang verläßt. Dort steht auf einem Felsen eine Steinstatue mit einem Nashorn. Den Rest des Weges nach Citelang legt man wieder am Strand zurück. Kurz vor Citelang kommt man an einer Mündung des Cicang Kok vorbei. Der Strömung nach zu urteilen ist dies einer der größten Flüsse im Gebiet. Direkt bei Citelang befindet sich noch ein kleiner Fluß, an dessen Ufer aber außer Winkerkrebsen und Schlammspringern wenig zu beobachten ist. Der Weg sollte dann über Citelang nach Cigenter weiterführen, ist aber u.U. nicht passierbar. In Citelang kann man sich aber auch mit dem Boot abholen lassen, da der flache Sandstrand ein Anlegen ermöglicht.
In Cigenter mündet der gleichnamige Fluß ins Meer. Gegenüber liegt die kleine Insel Handeuleum, auf der sich ebenfalls ein Haus mit einfachen Zimmern zur Übernachtung befindet. Bei Cigenter befindet sich ebenfalls eine große Lichtung, auf der wieder Banteng-Rinder, Rotwild, Wildschweine und Pfauen zu beobachten sind. Viele Vögel (darunter auch bodenbrütende Bienenfresser) und Nagetiere sieht man. Abends steigen große Schwärme von Flughunden aus den ufernahen Bäumen auf. Mit einem Kanu kann man den Cigenter-Fluß einige Kilometer aufwärts ins Innere folgen. Der Dschungel an beiden Ufern ist sehr dicht. An einigen Stellen können Bäume im Wasser liegen, die das Weiterkommen erschweren. Warane sind recht häufig am Ufer zu sehen, manchmal auch Pythons und Schildkröten. Am Ende des schiffbaren Teils befindet sich ein Pfad, der am Fluß entlang durch den Dschungel führt. Von oben kann man immer wieder den Fluß sehen, in dem auch Krokodile jagen. An klaren Stellen sieht man sie manchmal schwimmen bzw. scheucht sie am Ufer auf. Der Weg endet am Katarakt Curug Cigenter. Über mehrere Stufen fließt der Cigenter durch Felsen hindurch und bietet eine tolle Möglichkeit zur Abkühlung.
Auf Handeuleum gibt es ebenfalls zahmes Rotwild, Warane und Affen. Aufgrund des umgebenden Riffs kann man hier aber nicht baden. Zur Rückkehr nach Taman Jaya muß man ein Boot nehmen, da Mangrovenwälder bei Cikabeumbeum und Sümpfe den Weg versperren.
Panaitan und Krakatau
Mit etwas Glück kann man von Peucang aus ein Boot nach Panaitan organisieren. Das ist deutlich billiger, als wenn man es direkt von Taman Jaya aus ansteuert. Ein Anlegesteg sowie die Rangerstation befindet sich bei Legon Butun. Bei Touren auf Panaitan wird auf die Begleitung durch einen Ranger geachtet. Höhepunkt ist die Besteigung des Gunung Raksa mit der dort befindlichen Statue der Hindu-Gottheit Ganesha, die dort vor fast 2000 Jahren errichtet wurde. Von Legon Butun nimmt man aber besser wieder ein Boot nach Citambuyung, da der Weg dorthin selten begangen wird und deswegen sehr beschwerlich ist (mit einer Übernachtung ist zu rechnen). Weitere Wege von Legon Butum aus sind eine Umrundung der Südspitze Karang Jajar zur Legon Bajo (mit dem wieder aufgegebenen Surfcamp) und dem Rückweg durch den Dschungel sowie ein Marsch zum schwer zu überwindenden Fluss im Norden. Mit etwas Zeit und Unterstützung der Ranger sind auch Ausflüge zur Nordküste möglich.
Zum Besuch des Krakatau chartert man sinnvollerweise ein Boot in Labuan bzw. Carita, am besten ein kleines Motorboot, das in 2 Stunden dort ist, statt eines Fischerboots, das auch 4 Stunden brauchen kann. Seit 2007 ist der Krakatau wieder aktiv, d.h. dann ist eine Annäherung an die Insel begrenzt und eine Besteigung nicht sinnvoll (es hat bereits einen Todesfall durch herabfallende Gesteinsbrocken gegeben). 2018 hat es einen Abbruch der Vulkanflanke mit tödlicher Flutwelle gegeben.