TdE 11 16.05. Schottland

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Nun sind die 4 Teile Grossbritanniens auf dieser Reise mit Schottland komplett. Mittags war ich in Glasgow. Am Loch Lomond hat es nur geregnet, deshalb bin ich in die Highlands weitergefahren. Nun bin ich auf einem Campingplatz bei Fort William und werde morgen, egal wie das Wetter ist, eine kleine Wanderung machen. Insgesamt könnte ich eine ganze Woche in Schottland verbringen, d.h. diese Seite wird laufend aktualisiert.

Schottland, 2. Tag

Noch vor 8 Uhr habe ich gefrühstückt und das Zelt abgebaut, damit ich vor dem mittags angekündigten Regen auf den Ben Nevis stiefeln konnte. Der ist zwar nur 1345 Meter hoch, der 7km lange Weg ist aber grösstenteils steinig, also keineswegs vergleichbar mit einem Wanderweg auf einen Mittelgebirgsgipfel. Kurios fand ich das Fehlen jeglicher Entfernungsmarkierungen, sodaß ich öfters beim Überholen anderer Wanderer eine präzise Angabe über die restliche Strecke und Höhenmeter anhand der Daten meiner Garmin Uhr (Strecke habe ich mir natürlich vorher draufgeladen) geben konnte. Auf dem einsamen Gipfelplateau, was durch eine Schneedecke und Wolken eine Sicht von gut 5 Metern bot, führte mich die Uhr direkt zur Gipfelmarkierung. Nur Handschuhe habe ich schmerzlich vermisst. Nach Dusche und Essen beim schottischen Grafen habe ich den Zielort auf Skye ins Navi eingegeben und bin losgefahren. Nach 70km stand ich am Fähranleger in Maillaig und musste feststellen, dass ich weder warten noch den Preis bezahlen wollte. Also wieder 70km zurück und den eigentlich im Sinn gehabten Weg über die Brücke genommen. Durch die Verzögerung sitze ich nun bei strömenden Regen im Auto beim ersten Campingplatz auf Skye und warte auf eine kleine Besserung, um das Zelt aufzubauen. Immerhin habe ich hier Essen, Musik und WLAN.

Schottland, Tag 3

Die Nacht war wie vorhergesagt stürmisch und regnerisch und der Platz bot keinen Schutz, zumal das Auto nicht auf dem Rasen geparkt werden durfte. Mit Ohropax konnte ich aber schlafen und das Zelt hielt. Unschön war nur der Abbau im Regen und Sturm. Dann bin ich 170km über Skye gefahren und habe einige schöne Ecken gesehen. An den Aussichtspunkten musste ich mich beeilen, um nicht wieder allzu nass zu werden. Dann ging es weiter nach Norden mit Tagesziel Ullapool und Zeltplatz am Wasser. Hier darf das Auto den Wind heute Nacht abhalten.

Schottland, 4. Tag

Heute standen 275km auf der North Coast 500 nach Thurso auf dem Programm. Das ist ein sehr schöner Teil der Küstenstrasse im Norden Schottlands. Etwas anstrengend ist der größtenteils einspurige Verlauf mit Ausweichbuchten alle 100 Meter, der öfter ein Anhalten erforderte. Belohnt wird man aber mit sehr vielen schönen Aussichten auf Meer und Heide. Abends habe ich direkten Blick auf die Orkneys.

Schottland, 5. Tag

Hinter mir liegen 60 Radkilometer auf der Hauptinsel der Orkneys von Stromness nach Kirkwall. Der direkte Weg wäre deutlich kürzer gewesen, aber ich wollte ja etwas von der Insel sehen. Allerdings gab es nicht viel, Ostfriesland ist spannender. Kein Wunder, dass die Leute schon vor 4000 Jahren Steinkreise gebastelt haben, um sich zu beschäftigen. Von hier könnte man weiter auf die Shetlands (8 Stunden Fähre), aber eine windige und baumlose Insel reicht.

Schottland, 6. Tag

Der Wind hätte mich fast die Fähre verpassen lassen. Nach einer kurzen Fahrt nach Süden mit Blick auf Scapa Flow (die einzigen Kriegsschiffe liegen jetzt unter Wasser) bin ich doch aus Zeitgründen auf fast demselben Weg zurück geradelt wie auf der Hinfahrt gestern. Durch den heftigen Gegenwind kam ich knapp vor Toresschluss verschwitzt am Anleger an. Die Felsen von Hoy sind tatsächlich das Interessanteste. Nachdem das Rad im Auto verstaut war, ging es 240km über die NC500 nach Inverness. Der Abschnitt war zweispurig, aber ziemlich uninteressant. Nach einem kurzen Spaziergang (es fing leider zu regnen an) durch Inverness kamen nochmal 65 km zum Cairngorms Nationalpark, wo erstaunlicherweise die ersten beiden Campingplätze voll waren und ich einen Dritten ansteuern musste.

Schottland, Tag 7

Das wird die letzte Nacht in Schottland, bin jetzt auf einem Campingplatz in Perth neben dem Scone Palace. Der Tag stand im Zeichen einer Wanderung und weil ich wenig Plan vom Cairngorms hatte, nahm ich die Toproute von Komoot im Glenmore Forest, 21km unter 7h18 war das Ziel. Am Ende kamen 5h51 brutto raus, nicht schlecht für eine Runde über 3 Hügel inkl. dem Cairn Gorm persönlich mit 1245m bei Regen und Sturm. Es gab aber auch einen hübschen Abschnitt durch den Wald mit Sonne.

Schottland/England

Der Weg zur Fähre nach Harwich ist mir zu lang für eine Fahrt, deshalb wird auf halbem Weg übernachtet. In Edinburgh habe ich erstmal Wäsche gewaschen und dann einen Spaziergang durch die Innenstadt gemacht (1988 war ich schonmal da, sah ähnlich aus). Nun bin ich im North York Moors National Park an der Küste, die ich von hier aus leider nicht sehen kann. Ansonsten passt es wie bei Wuthering Heights.

England

Der Zwischenstop in Yorkshire hat sich allein wegen Whitby gelohnt. Leider habe ich Shandy Hall verpasst, ich hätte mir gerne die Standuhr angesehen. Schön ist der Kontrast zwischen kahler Heide und grünen Dales. Nach York kamen nochmal 400 km bis in die Nähe von Harwich, wo mich morgen die Fähre erwartet.