Hier werden Evolution und Erkenntnisse der heimischen Audio/Video Ausstattung dargestellt.
Als Early Adopter von 4k UHD kam 2015 ein LG 40UB800V-ZA TV ins Haus, der von einem PC mit einem Intel i5 3570k angesteuert wurde. PC Sound wurde über eine aktive 5.1 Logitech Lautsprecherkombination ausgegeben.
Zur Verbesserung des Sounds beim Hören von Musik kam 2017 ein Paar Canton C 500 Aktivboxen als Ersatz des Logitech zum Einsatz. Die gewünschte Verbesserung hat sich eingestellt, DTS und Dolby Digital waren ganz ok bei Filmen. Manko bei den Canton war allerdings, daß 4k nur mit 30Hz funktionierte, d.h. HDMI wurde nur zur Tonübertragung vom PC eingesetzt, während das Bild direkt auf den TV ging. Learning: alle HDMI Specs checken
Der PC wurde 2018 aktualisiert auf Gigabyte Z370N mit Intel i3-8100. Das Board hat 3 Grafikausgänge (HDMI 4k 60Hz, HDMI 4k 30Hz und DP 4k 60Hz) inkl. HDR, also sehr gute HDMI 2.0 Implementierung. Zusätzlich ist Digital Audio On Board. In der Zwischenzeit war der Empfangsteil des TV veraltet, d.h. DVB-T2 und die UHD Sender waren nicht empfangbar. Daher kam ein Octagon 8008 SAT Receiver hinzu, der sowohl die aktuellen UHD Codecs als auch DVB-T2 unterstützt. OpenATV ist eine geniale Software, die von einer guten Community gepflegt wird und mit entsprechender Einarbeitung könnte der Receiver als komplettes Media Center genutzt werden mit sagenhaftem Preis-/Leistungsverhältnis. Learning: Übertragungsstandards sind kurzlebig
2019 wurde die Musikverwaltung von iTunes auf Roon umgestellt. Als Plattform für Roon Core kam ein Zotac CI325 nano mit 500GB SSD zum Einsatz. Roon ist genial, iTunes war immer schon eine Krücke und für HiRes Musik musste zusätzlich AIMP genutzt werden. Einziges Manko bei Roon sind ungesplittete FLACs, da .cue nicht unterstützt wird. Daher war beim Wechsel einiges zu splitten. Learning: keine Musikverwaltung ist ohne Schwächen
In 2020 gab es zuerst einen günstigen Nubert Subwoofer AW-993 über eBay, der direkt an den Cantons angeschlossen wurde. Das ist schon eine eindrucksvolle Verbesserung bei Filmen, bei Musik ist mir der zusätzliche Bass nicht immer passend. Dann wurde wieder auf echten Surroundsound umgestellt mit brandneuen 8k Fähigkeiten. Der Denon AVR-2700H bietet 7.1 bzw. 5.1.2 Atmos Ton mit 8k/60Hz und 4k/120Hz (mein Gerät hatte natürlich den HDMI 2.1 Bug, aber jetzt liegt der HW Fix in Form einer Zusatzbox im Schrank bei Bedarf). Die Aktivboxen sind mit einem High/Low Konverter an den Frontausgängen analog angeschlossen. Von Polk kamen noch ein Center S35e und 2 Rear S15e sowie von Quadral 2 Phase A5 für Atmos hinzu. Atmos Effekte sind deutlich besser geworden, nachdem ich die Quadral von indirekt (auf den Fronts liegend) an der Decke für direkt montiert habe (optisch etwas aufdringlich). Musik wird weiterhin direkt mit den Canton gehört, meistens optisch digital über eine Roon Bridge auf einem Raspi und HiFiBerry Digi+. Obwohl ich den Receiver in der DAB Variante habe, ist es bedientechnisch deutlich einfacher, einen Radiostream über Roon oder Bluetooth direkt auf die Canton zu geben. Learning: rechne nicht damit, daß neueste Technik fehlerfrei ist
Das Thema Atmos und HDR bzw. Farbtiefe ist mit viel Ausprobieren anzugehen. Zunächst wurden TV seitig alle Voraussetzungen (bis auf 8k) geschaffen mit einem neuen LG OLED55BX. Ob Atmos tatsächlich ausgegeben wird, hängt sehr vom Gerät ab. Ein Fire TV 4k Stick zeigt Prime Inhalte mit Atmos, Material über Plex aber nur mit 5.1. Der PC kann kein Atmos, Plex im TV spielt nicht alle Bild-/Tonkombinationen ab über ARC. Gelöst wurde das erst mit einem HP Laptop mit Intel i3 1115G4, der zuverlässig alle Bild- und Tonformate am Denon ausgibt. Bei 30Hz kommen sogar mehr Farben an (RGB 4:4:4 10bit). Learning: es geht nicht alles automatisch, für beste Qualität muss man experimentieren
Ausblick: Intel Gen12 kann 8k nur über DP (ich habe keinen Bedarf an stromhungrigen GraKas für Wahnsinnspreise zum Filmeschauen in 8k). Da der Laptop momentan alle sinnvollen Möglichkeiten erlaubt, ist 2022 keine Aktion zu erwarten. Erst mit einem 8k TV ist über einen neuen Zuspieler nachzudenken. Der Receiver ist im Prinzip auch zu klein, es sollten wirklich 4 Atmos Lautsprecher sein (Muss für Auro 3D). Dann überspringt man am besten 9.1 und geht gleich auf 11.1 (der Denon AVR X4700H wäre aber mehr als doppelt so teurer gewesen).