Mac mini M4

von

in

Vorgeschichte

Bisher habe ich immer wieder mal Hackintoshs auf alter Intel Hardware aufgesetzt. Prinzipiell haben die funktioniert, aber als echte Mac Alternative und Windows PC Ersatz war das ungeeignet, zumal in wenigen Jahren die Unterstützung für MacOS auf x86 endet. Die Apple eigenen Chips ab M1 Prozessor sind aus technischer Sicht faszinierend, ebenso die Geschwindigkeit, mit der Apple (wieder) alle Apps auf die neue Infrastruktur migriert hat. 

Nach 4 Jahren gibts nun die vierte Generation Apple Silicon (ARM64) und die Vorstellung des kompakten Mac mini M4 hat mich endlich dazu bewogen, die Basisausführung mit 10 Cores, 16GB shared memory und 256GB SSD zu kaufen, auch weil es technisch nochmal ein deutlicher Vorsprung gegenüber dem Mac mini M2 mit 8GB war.

Hardware

In dem kleinen Gehäuse ist das Netzteil integriert, also nur ein schlankes, hübsch ummanteltes Stromkabel zum Anschluß. Den unten liegenden Netzschalter braucht man so gut wie nie, wird nur nochmal benutzt, wenn der Mac mini an den endgültigen Platz kommt.

WiFi6E ax reicht für daheim, auf den 115€ Aufpreis für den 10GbE Anschluss habe ich verzichtet, wobei diese Option für Apple Verhältnisse preislich fair ist (im Gegensatz zu Memory und SSD). 

Um es jetzt mal richtig zu machen, habe ich mir noch Bluetooth Maus und Tastatur (mit Apple Belegung) angeschafft, natürlich nur kompatibel für 50€ statt 284€ bei Apple, nur ohne Fingerabdrucksensor. Die Tastatur könnte ich jetzt auch am PC nutzen, weil sie 3 Bluetooth Profile hat. Mal schauen, ob ich mir mal den umgekehrten Weg antue (vorher PC Tastatur am Hackintosh, sehr umständlich).

Am Monitor ist der Mac mini per HDMI angeschlossen, 4k HDR geht sofort, nur Schrift und Symbole sind winzig. Also zum Arbeiten etwas weniger Auflösung, die Skalierung wie bei Windows habe ich noch nicht gefunden. Der Anschluss an den Denon Receiver über HDMI war leider etwas zickig (keine Ahnung, warum das beim Apple TV funktioniert, sonst gibts häufig Probleme, alles auf Dutzenden Seiten nachzulesen), deshalb habe ich noch ein Thunderbolt HDMI Kabel (für 8k spezifiziert) gekauft, damit gab es ein stabiles Bild am Receiver und bin jetzt also Dual Monitor fähig (max. 3 wären möglich). 

Vorne gibts 2 USB-C 10Gb Anschlüsse, hinten 3 Thunderbolt 4 (40Gb) Anschlüsse. Für die Sicherung meines alten iPhone muß ich kurz meinen USB Hub anschließen, der auch einen SD-Kartenleser hat (wäre also auch ein nötiges Zubehör sonst). Das macht insgesamt 780€ für den Mac.

Für etwas mehr SSD Speicher habe ich noch eine GiGimundo NVME Thunderbolt 4 Enclosure für 70€ gekauft, die eine WD Black 4TB SSD genauso schnell bedient wie die interne SSD (3GB/s, reicht locker für 8k Videoschnitt). Obwohl es unschön aussieht, ist das für 335€ deutlich billiger als die interne 4TB SSD, für die Apple 1380€ Aufpreis aufruft (sowieso nur in der Pro Variante statt 512GB erhältlich, 2TB in meiner Version wären 920€ mehr gewesen). Ausserdem kann ich SSD und Gehäuse in ein paar Jahren noch woanders weiternutzen.

Software und Daten

Software gibt es für das meiste als freie MacOS ARM64 (Apple Silicon) Version (u.a. Libre Office, LaTex, Calibre, VLC, Roon), sodaß ich in der Zwischenzeit den PC nur für Online Banking genutzt habe. Ein paar Sachen sind nur in der x86 Version erhältlich (z.B. Google Earth, Scrabble 3D), die würden mit dem Rosetta2 Emulator laufen. Beim Download ist das nicht immer gleich ersichtlich, erst beim Installationsversuch kommt die entsprechende Meldung. Andere Programme sind auf MacOS im Gegensatz zu Windows kostenpflichtig (z.B. mp3tag, FileZilla).

Datensicherung geht automatisch auf einen Time Machine Share im TrueNAS. Gemeinsam genutzte Dateien werden lokal auf einen TrueNAS Share gespiegelt, nur ein kleiner Teil, den ich auch unterwegs brauche, ist zusätzlich in iCloud bzw. OneDrive. Das Mailarchiv liegt als einzelne .eml Dateien in entsprechenden Unterverzeichnissen, auf die 2GB Grenze im IMAP Postfach muss ich aufpassen.

Fazit

Beim Windows PC oder Laptop wird immer heruntergefahren und neu gebootet, der Mac geht in Sleep und nach Tastendruck/Mausschubser ist zusammen mit dem Bildschirm sofort der Anmeldeschirm da. Das ist deutlich bequemer. Den Stromverbrauch habe ich natürlich nachgemessen, ist vernachlässbar.

Nach ein paar Tagen Betrieb vermisse ich den PC kaum noch. Schließlich legt Apple zur Unterhaltung noch 3 Monate Apple TV gratis dazu, ab 16.11. geht „Silo“ weiter. Apple Arcade gibt’s auch, das ist aber ziemlich uninteressant.