Ablösung Finanzmanager

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Der Lexware (Quicken) Finanzmanager war das letzte Stück Software, für das ich wirklich den Windows PC gebraucht habe. Realistisch betrachtet habe ich aber nur einen kleinen Teil der Funktionen genutzt und für die meisten Zwecke reichte das Abrufen der Bank- bzw. Kreditkartenumsätze sowie der grobe Überblick der Finanzsituation.

Im Netz gibt es viele Erfolgsgeschichten, wie sich User ein passendes (Excel) Kalkulationsblatt gebastelt haben und damit sehr zufrieden waren. Es war aber schwer zu durchschauen, wie die Ergebnisse auf meine Bedürfnisse anzupassen wären. Also habe ich Montags mit meiner eigenen Version auf Basis LibreOffice Calc angefangen.

Im ersten Wurf gab es eine Übersichtstabelle, die von Tabellen für jedes Konto (Giro, Tagesgeld, Kreditkarte, Verrechnungskonto, Wertpapierdepot, etc.) gespeist wurde. Transaktionsarten und Kategorien wurden analog zum Finanzmanager als Auswahllisten hinzugefügt. Für eine Monats- und Jahresübersicht der Einnahmen und Ausgaben je nach Kategorie habe ich dann aber noch eine Gesamtliste der Umsätze gebraucht. Für ein bequemes Kopieren der Buchungen aus den einzelnen Kontoblättern kamen dann Makros hinzu.

Die vielen Tabellen wurden dann aber schnell unübersichtlich, zumal in vielen nur der Eröffnungssaldo steht und über das Jahr wenige Buchungen hinzukommen. Also wurde umgebaut, so daß nur noch eine Kontoübersicht mit allen weiteren Kontoinformationen und eine Umsatztabelle existiert. Die Umsatztabelle kann man dann beliebig nach Konto, Zeitraum, Transaktion und Kategorie filtern. In der Übersicht wird dann der Kontostand als Eröffnungssaldo plus alle Umsätze angezeigt. 3 Pivottabellen zeigen Vormonat, aktueller Monat und aktuelles Jahr mit Kategorien an, weitere Übersichten zeigen die letzten 12 Monate und die letzten 5 Jahre an (sind natürlich noch nicht komplett gefüllt, da ich nur die Buchungen ab Neujahr übernommen habe). Dann habe ich noch eine Tabelle mit Daueraufträgen spendiert, die auch alle Versicherungsdetails zeigt (falls ich mal wieder wechsel…).

HBCI Import gibts leider nicht, aber für Girokonto und Kreditkarte ist .csv bzw. .xls Export der Banken einfach wöchentlich zu verarbeiten. Die restlichen Buchungen werden wie beim Finanzmanager manuell eingegeben (für das Jahr bis heute insgesamt 140 Buchungen, davon 103 per .csv bzw .xls). Bei den Wertpapieren gibts sogar eine Verbesserung, weil ich für das Depot für mich wichtige Infos auf einen Blick zusammenstellen konnte. Die Kurse waren im Finanzmanager umständlich einzeln einzutragen (Abruf kostet dort Geld), jetzt kann ich per cut&paste aus einem Google Sheet (GOOGLEFINANCE und IMPORTHTML sind geile Funktionen) das gesamte Portfolio auf einmal aktualisieren.

Jetzt am Donnerstag ist das Ergebnis für mich absolut brauchbar. Finanzmanager ist also nur noch für die Historie nützlich (ich könnte natürlich die Daten der letzten 15 Jahre in mein neues Sheet importieren, diese Arbeit würde mich aber leider nicht reicher machen). Eventuell mache ich noch eine Seite mit Grafiken, aber die waren auch im Finanzmanager nicht sehr hilfreich.