Erstes Betriebsjahr PV Anlage

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Jetzt ist das erste volle Betriebsjahr der PV Anlage vorbei. Der Plan der Amortisierung liegt fast auf Kurs, statt 70 Monate sind es 72 Monate. In die Berechnung gehen keine Zinsen des eingesetzten Kapitals ein, dafür die Einspeisevergütung plus der Selbstverbrauch minus der Bezug (zwischenzeitlicher Wechsel auf einen günstigeren Stromversorger ist eingerechnet).

Erzeugt wurden auf der DC Seite 7.928kWh. Auf der AC Seite wurden 2.690kWh eingespeist, zukaufen musste ich 2.143kWh. Von der Erzeugung gehen 700kWh für den Wechselrichter selbst drauf, hinzu kommen die Verluste bei Batterieladung und -entladung. Tatsächlich verbraucht wurden lt. Wechselrichter 5.856kWh. Die Wahrheit zum Bezug und Einspeisung zeigt der offizielle Stromzähler monatlich auf 1.80 bzw. 2.80 an, die entsprechenden sekündlichen Werte vom Deye Wechselrichter bzw. Eastron Zähler weichen öfter einige Prozente ab. Trotzdem wäre es Unfug, den Stromzähler automatisch abzulesen (kommt sowieso irgendwann wegen Tausch auf SmartMeter (genauer gesagt, Ergänzung durch SmartMeter Gateway, das den Stromzähler optisch ausliest)). Dann könnte ich den Eastron Zähler umklemmen, um den tatsächlichen Verbrauch zu nochmal messen.

Im Winter hat die Südfassade wie erhofft bei tiefstehender Sonne (die selten war) einen hohen Ertrag fabriziert. Eine Optimierung der Garage ist leider aufgrund der Moduleigenschaften nicht möglich. Die Aufhebung der Verschattung gegen Mittag sorgt innerhalb von 40 Minuten für einen Anstieg von 400W auf 3000W. Mit einem Mikrowechselrichter (MI) könnte man die vorderen 4 Module, die zuerst in der Sonne liegen, viel früher zur Produktion nutzen. Allerdings ist die Maysun Modulspannung von ca. 23V zu niedrig für die meisten MI (typisch 30-50V), d.h. der MI springt garnicht erst an. Die verbleibenden 6 Module haben dann auch nicht genügend Spannung, damit der Deye Hybrid Wechselrichter an dem String anläuft. Das vermeintliche Schnäppchen damals verhindert also eine Optimierung. Die zusätzlichen 250 € für den MI wären durch den Mehrertrag innerhalb von 2-3 Jahren wieder raus, ein zusätzlicher Modultausch kosten nochmal 700€ mehr, lohnt sich also nicht (die aktuellen Module sind kaum verkäuflich). Also bleibt es bei der Verschattung. Alternative wäre eine Ergänzung mit 4 Modulen auf dem Ostdach (ca. 450€), die ca. 1.200kWh pro Jahr erzeugen würden. Der MI könnte an den Generatoreingang des Deye angeschlossen werden, würde also auch zur Batterieladung genutzt.

Zusätzlichen Strombedarf gibt es seit Januar mit der neuen Buderus Brauchwasserwärmepumpe. Bei 1,95m Deckenhöhe muss man aufpassen, dass das Gerät auch wirklich aufgestellt werden kann. Im kühleren Februar/März hat die je ca. 120kWh gebraucht, jetzt im Mai waren es nur 76kWh. Der Solaranteil hat sich von 40% auf 93% erhöht, d.h. warmes Wasser gibts momentan praktisch kostenlos. Ausserdem verbraucht die Gastherme weniger Gas und kann jetzt im Sommer komplett abgeschaltet werden. Durch die PV-Batterie ist es nicht nötig, die Wärmepumpe bei Solarüberschuss vorzeitig zu starten (die Wärmepumpe hat einen Relaisanschluss, um den Aufheizvorgang zu starten. Der Wechselrichter hat zwar einen Smart Load Anschluss, den man für solche Zwecke nutzen könnte, eleganter wäre aber die Steuerung durch Home Assistant, der dann ein WLAN-Relais, z.B. von Shelly, schaltet). Hier rechne ich momentan mit einer Amortisierung innerhalb von 7 Jahren. Weiterer Vorteil der Wärmepumpe ist die Kühlung des Weinlagers, das ich aus dem Raum mit dem Wechselrichter umziehen musste, weil die Abwärme des Wechselrichters den Raum auf über 25 Grad bringt. Nun bläst der Auspuff der Wärmepumpe 16 Grad kalte Luft Richtung Weinregale.