Vor einigen Jahren hatte ich schonmal mit Clover entsprechend der Anleitung auf tonymacx86.com einen PC mit MacOS aufgesetzt. Da nach dem PC Upgrade im November ein Board und Gehäuse übrig waren, war es an der Zeit, es wieder zu versuchen.
Die Hardware musste über eBay ergänzt werden (Netzteil, m.2 SSD, Grafikkarte, Adapter und Kabel), um die Kosten überschaubar zu halten. Modulare Be Quiet Netzteile sind gebraucht günstig, meistens fehlt aber irgendein Stromkabel. In meinem Fall das für Laufwerke, das billigste Angebot hat natürlich die falsche Belegung gehabt und musste umgelötet werden (der Verkäufer hat nach meiner Rückmeldung tatsächlich die Beschreibung geändert). Bei der Grafikkarte habe ich mich für eine Radeon RX580 entschieden, die es unter 100€ gibt. Einbau war Millimeterarbeit, hab nicht daran gedacht, daß der alte Minitower nur kleine Karten zulässt.
Auf Youtube gibt es viele Installationsvideos, die alle möglichen Vorgehensweisen zeigen, schien also sehr einfach zu werden. Neben dem älteren Clover gibt es mittlerweile OpenCore, was eine bessere Installation verspricht. Die ersten Versuche sowohl mit OpenCore als auch Clover haben bei mir keine bootenden USB Sticks zuwege gebracht. Erschwert wurde das ganze, dass auf Youtube gerne einige vorbereitende Schritte gezeigt werden, bei denen ein laufendes MacOS nötig ist. Jedenfalls hatte ich nach vielen Fehlversuchen ein umfangreiches Toolset zur Verfügung. Als ganz wichtig hat sich herausgestellt, daß man ein zweites Laufwerk mit Windows hat, über das man die Änderungen auf dem Stick macht und dann neu startet, anstelle auf einem zweiten Rechner viel Müll zu installieren. Schließlich gab es über Olarila mit einem OpenCore Fork und der Anleitung von Bartech erste Erfolge. Mit dem Toolset konnte ich die MacOS Vorbereitungen unter Windows durchführen. Eine kleine Unterbrechung gab es, weil der Stick unbedingt von USB2 gebootet werden muss und diese Anschlüsse auf dem Board nur als Header ausgeführt waren und ich also auf ein Adapterkabel warten musste. Dann ging es das erste Mal ins grafische Installationsmenü. Im Video wurde nicht gezeigt, wie die m.2 SSD formatiert wurde (wichtiger Schritt, weil ohne Formatierung wird sie garnicht als Installationsziel angezeigt und im Disk Manager gibt es zumindest eine Möglichkeit, wie man es falsch macht). Die zweite Installation war dann erfolgreich, neben der MacOS Partition wurde auch eine EFI Bootpartition angelegt, sodaß man auf den Stick verzichten kann. Beim USB Mapping hab ich dann Tastatur und Maus ungewollt deaktiviert, sodaß ich über Windows wieder die config.plist richten musste, damit die Bedienung möglich war. Im Gegensatz zu jedem Windows oder Linux ist das immer noch ein elendes Gefrickel.
Nach deutlich mehr Zeit als gedacht läuft das System jetzt ordentlich mit der typischen Software. Die Grafikkarte gibt trotz ihres Alters einigen Anwendungen einen guten Schub. Mal schauen, ob ich mich an die doch andere Bedienung gewöhnen kann.