PV Anlage

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Nach der guten Erfahrung mit einem 300 Watt Balkonkraftwerk (600kWh in 2 Jahren) und einigem Ausprobieren mit Ertragsrechnern bei echtsolar.de habe ich den Bau einer richtigen PV Anlage beschlossen. Als Flächen habe ich das Garagendach und die Südfassade gewählt. Beide sind nicht optimal, aber vor allem von Spätherbst bis Frühling verspricht das einen besseren Ertrag als das Ost/West Dach mit 60° Neigung.

Bestellungen starteten Mitte März, Anfang April kamen die Module auf die Garage, Mitte April war der Elektriker da, Anfang Mai kamen die Batterien und Mitte Mai schließlich die Module an der Fassade.

Die 10 Module auf der Garage haben nur 3° Neigung, was aber mehr Ertrag bringt als 6 Module mit 30° Neigung. Die Neigung ergibt sich aus der Vermeidung von Verschattung durch die Module selbst. Nachteil ist, dass aufgrund der fehlenden Selbstreinigung alle paar Monate für 15 Minuten der Schmutz heruntergefeudelt werden muss. Die Module sind an Rasenkantensteinen gedübelt, die als Beschwerung dienen und auf dem Dach auf einer Bauschutzmatte liegen. Im Idealfall liefert das Dach 4,1kWp.

Der Elektriker musste den alten Zählerkasten auf den aktuell geforderten Stand bringen, damit über eine Sicherung der Wechselrichter an das Stromnetz angeschlossen werden darf. Das Ergebnis sieht nun so aus:

Der Zähler links für die Einliegerwohnung ist stillgelegt, stattdessen wird der Verbrauch rechts oben am ORNO Zähler abgelesen. Der Netzanschluss kommt von unten über die Sicherung und Überspannungsschutz zum bidirektionalen Zähler rechts unten zum Hausnetz (falls ich die Stromrechnung nicht bezahlen sollte, ist jetzt ein Schalter mit Plombierungsmöglichkeit eingebaut). Nicht sichtbar sind drei induktive Stromsensoren für jede Phase, die vom Wechselrichter ausgelesen werden. Zur elektronischen Erfassung der Ströme über Modbus ist zusätzlich ein EASTRON Zähler eingebaut. Ganz rechts oben ist die 32A Sicherung zum Wechselrichter.

Herzstück der Anlage ist ein Deye SUN-10K-SG04L P3-EU Hybrid Wechselrichter mit 10kW Leistung, 48V Batterie-, Notstrom- und Generatoranschluss. Per WLAN gehen die Daten an ein Portal in China, über das ich mir im 5 Minutentakt die Produktionswerte anschauen kann. Das Auslesen lokal über Modbus ist noch in Arbeit. Am Batterieanschluss hängen zwei FSP PS5120E LiFePO4 Batterien mit insgesamt 10,24kWh Kapazität, die ich zu 90% nutzen könnte (aktuell ist die Batterie morgens noch halb voll). Für den Notstrom hängt ein Baustromverteiler an der Wand, d.h. bei Stromausfall muss ich die Kaffeemaschine in den Keller tragen. Prinzipiell hätte ich an den Anschluss aber auch das ganze Haus hängen können (32A max.) und würde laut Datenblatt nur 10ms Ausfall haben. Der Generatoranschluss wird nicht genutzt, für Windkraft bläst es hier nicht genug.

Nach der Renovierung der Fassade habe ich 64 Löcher gebohrt und die 16 Module angedübelt. Die bringen 6,56kWp, also in Summe mit dem Garagendach 10,66kWp. Aufgrund des ungünstigen 90° Winkels sind es weniger, aber vor allem bei niedrigem Sonnenstand fällt das nicht so ins Gewicht und im Sommer produziere ich sowieso viel mehr als gebraucht wird (an den letzten 3 sonnigen Tagen über 41kWh täglich).

Nun kann sich zeigen, ob die Investition tatsächlich wie hochgerechnet in 6 Jahren wieder hereingeholt ist. Jedenfalls ist jetzt der bezogene Strom praktisch auf Null heruntergegangen und eingespeist wird für 0,08€ pro kWh. In den nächsten Monaten kommt noch eine Wärmepumpe für das Warmwasser, dann spart die PV Anlage auch Gas.